Der Stellenwert des Sports in modernen Gesellschaften ist immer wieder Thema von Debatten, sowohl in der breiten Öffentlichkeit als auch in der Wissenschaft. Bei den Beiträgen zu diesen Debatten handelt es sich meist um grobe Einschätzungen der gesellschaftlichen Bedeutung des Sports (z.B. Ski-Nation, Fußball-Nation), da empirische Befunde zu diesem Thema weitgehend fehlen. Das Ziel dieses Forschungsprojektes bestand daher darin, den gesellschaftlichen Stellenwert des Sports, genauer des Aktivsports, zu operationalisieren, d.h. in Messgrößen (Indikatoren) auszudrücken. Konkret ging es darum, auf Basis ausgewählter Indikatoren den gesellschaftlichen Stellenwert des Aktivsports in einem österreichischen Bundesländervergleich zu bestimmen. Dabei sollte die oft aufgestellte Behauptung eines West-Ost-Gefälles der gesellschaftlichen Bedeutung des Aktivsports in Österreich überprüft werden.
Die Grundlage bilden folgende 9 Indikatoren:
- Wochenstunden für Bewegung und Sport an Bundesschulen (AHS Unter- und Oberstufe, BHS, BMS)
- Teilnahme an Schulskikursen/-sportwochen
- Durchschnittliche freie Sportangebote
- Anteil der Bevölkerung mit einer Mitgliedschaft in Sportvereinen
- Spazieren gehen
- Wandern, Laufen
- Radfahren als Sport
- Fitness, Gymnastik
- Sonstiger Sport
Fasst man die neun Indikatoren zum Sportindex zusammen und versucht auf diese Weise den gesellschaftlichen Stellenwert des Aktivsports in den österreichischen Bundesländern zu eruieren, dann bestätigt sich trotz verschiedener, gegenläufiger Einzelergebnisse die These vom West-Ostgefälle im österreichischen Aktivsport. Allerdings sind die Differenzen zwischen den Bundesländern weniger groß als angenommen:
Gesamtranking Sportindex: Bundesländer in Österreich